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03. Mai 2024 | Erstellt von Philipp Pudelko

Endpoint Security Management: Sicherheitsmanagement für Endgeräte

Vernetzte Endgeräte werden zentral gemanaged

Endgeräte sind für viele Cyberangriffe, das zentrale Einfallstor. Daher sollten sie besonders gut geschützt sein. Diesen Schutz dem einzelnen Anwender zu überlassen ist die schlechteste Option. In diesem Artikel zeigen wir, wie die ein umfassendes Endpoint Security Management funktioniert und wie Unternehmen ein solches Umsetzen können.

Unsere Geräte in der Arbeitswelt sind immer stärker miteinander vernetzt. Hinzu kommt, dass viele der Endgeräte, die wir heute in unserem beruflichen Alltag ganz selbstverständlich nutzen, mobil im Einsatz sind und sich so nicht immer einem abgeschlossenen Netzwerk befinden. Die enge Vernetzung aller Geräte schafft außerordentlich große Vorteile, birgt aber gerade im Hinblick auf Cyber Security auch große Risiken. Denn Endgeräte sind oft das primäre Ziel von Cyberangriffen, da sie einen direkten Zugang zu sensiblen Daten und Unternehmensnetzwerken bieten und zudem oft noch keine ausreichende Sensibilisierung der Anwenderinnen und Anwender besteht. Ein umfassendes Endpoint Security Management ist daher von entscheidender Bedeutung, um Daten zu schützen, Sicherheitsrisiken zu minimieren und die Integrität des Unternehmens oder der Organisation zu wahren. Die Endpoint Security Studie des Custom Research Team der CIO, CSO und COMPUTERWOCHE, München 2022, stellt dies auch nochmal explizit fest.

Wichtige Aspekte eines robusten Endpoint-Security-Managements

  1. Bedrohungsabwehr: Endpoint-Security-Management umfasst verschiedene Maßnahmen zur Abwehr von Bedrohungen, darunter Antivirus- und Antimalware-Software, Firewalls, Intrusion Detection und Prevention Systems (IDS/IPS) sowie Endpoint Detection and Response (EDR)-Lösungen. Diese Tools helfen dabei, bekannte und unbekannte Bedrohungen zu erkennen, zu blockieren und zu neutralisieren, bevor sie Schaden anrichten können.
  2. Patch- und Vulnerability-Management: Regelmäßige Aktualisierungen der Systeme und Patches sind entscheidend, um Sicherheitslücken zu schließen und potenzielle Einfallstore für Angreifer zu minimieren. Ein effektives Patch- und Vulnerability-Management stellt sicher, dass alle Endgeräte und Software auf dem neuesten Stand sind und bekannte Schwachstellen geschlossen werden. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel „Release- und Update-Management – Die Grundlage einer sicheren IT-Landschaft
  3. Verschlüsselung: Die Verschlüsselung von Daten auf Endgeräten schützt vor unbefugtem Zugriff, insbesondere im Falle von Diebstahl oder Verlust. Durch die Implementierung von Verschlüsselungstechnologien können sensible Daten selbst dann geschützt werden, wenn das Endgerät kompromittiert wird.
  4. Zugriffskontrolle: Eine granulare Zugriffskontrolle hilft dabei, den Zugang zu sensiblen Daten und Systemen zu beschränken. Durch die Implementierung von Zugriffsrichtlinien und Authentifizierungsmechanismen wie Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) können Unternehmen sicherstellen, dass nur autorisierte Benutzer auf kritische Ressourcen zugreifen können (Stichwort: Identitätsmanagement).
  5. Mobile Device Management (MDM): Mit MDM-Lösungen können Unternehmen die Verwendung von mobilen Endgeräten im Geschäftsbetrieb effektiv verwalten. MDM-Lösungen ermöglichen es Unternehmen, mobile Geräte zu schützen, zu überwachen und zu steuern, indem sie Sicherheitsvorgaben umsetzen, Daten aus der Ferne löschen und sichere Arbeitsbereiche schaffen.
  6. Mitarbeiterschulung und Awareness: Menschen sind häufig das größte Sicherheitsrisiko. Mitarbeiter müssen daher lernen, wie sie sich sicher verhalten können, wissen, welche Gefahren es gibt und die Sicherheitsrichtlinien befolgen.

Die Bedeutung einer umfassenden Sicherheitsstrategie

Mit Endpoint Security als solitäre Maßnahmen ist es in puncto Cyber Sicherheit natürlich nicht getan. Unternehmen und Organisationen sollten vielmehr eine Sicherheitsstrategie entwickeln, die speziell auf ihre Anforderungen und Risiken zugeschnitten ist und regelmäßig überprüft und aktualisiert wird, um mit den sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungen Schritt zu halten.

Ein ganzheitliches Endpoint-Security-Management erfordert eine Kombination aus Technologie, Prozessen und Schulungen, um eine effektive Sicherheitsumgebung zu gewährleisten.

Profilbild Professor Dr. Simon Rüsche
Prof. Dr. Simon F. Rüsche, Leiter der Arbeitsgruppe ITK-Infrastrukturen und -Dienste an der Hochschule Bochum

Darüber hinaus sollten Unternehmen darauf achten, dass ihr Endpoint Security Management mit anderen Sicherheitsmaßnahmen und -systemen, wie Netzwerk Security Lösungen, wie zum Beispiel SASE (Secure Access Service Edge) und SIEM (Security Information and Event Management), integriert ist, um eine umfassende Verteidigung gegen Cyberangriffe zu gewährleisten.

Um Endgeräte vor den immer zahlreicher werdenden Gefahren durch Cyberangriffe zu bewahren und die Sicherheit und Unversehrtheit von Unternehmensdaten zu garantieren, ist ein wirksames Endpoint-Security-Management unerlässlich.

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